Herzlich willkommen auf meiner Homepage. Nach meinem Rücktritt vom Spitzensport 2018 blieb die Seite mehrere Jahre ohne Aktualisierung, dies soll sich in Zukunft wieder ändern. Das Tragen einer Startnummer hat für mich zwar keinen Reiz mehr, trotzdem nimmt der Sport neben meiner Familie noch immer einen sehr wichtigen Stellenwert in meinem Leben ein. Seien dies lange Bikepacking Touren oder Abenteuer in den Bergen.
Das eine oder andere sportliche Abenteuer werde ich hier zukünftig niederschreiben.
Es gibt diese Ideen, die einem im Kopf herumspuken und man weiss, irgendwann muss man sie einfach umsetzen. Und solche habe ich einfach zu viele. Eine diese durfte ich vor Kurzem wieder umsetzen. So startete ich am Samstagnachmittag im Jura mit dem Ziel Frühstück in Paris. Der Weg führte mich zügig nach Boncourt und über die Grenze nach Frankreich. Es machte einfach riesen Spass durch die malerischen Landschaften zu pedalen. Kaum Verkehr, kleine, versteckte Strassen und einfach nur Velofahren. Über Luxeuil-les-Bains und Chaumont fuhr ich langsam in die Nacht hinein. Der Moment der Dämmerung liebe ich immer ganz besonders. Alles wird ruhiger, der Verkehr nimmt noch mehr ab und man ist ganz allein unterwegs. Durch Bar-le-Duc kam ich in die grössere Stadt Troyes, wo ich mich noch mit Getränken eindeckte, um danach den letzten Teil bis Paris unter die Räder zu nehmen. Beeindruckend war die Rücksicht der französischen Autofahrer. Kein einziges Mal wurde ich gefährlich überholt, und oft warteten die Fahrer lange hinter mir. Einige leuchteten mir sogar minutenlang die Strasse aus – ein Service, den ich so definitiv nicht gebucht hatte, aber gerne annahm! Irgendwann, mitten in der Nacht, musste ich am Strassenrand meine Bidons auffüllen. Während diesen zwei Minuten stoppten zwei Autos, und die Fahrer fragten freundlich, ob bei mir alles in Ordnung sei. Etwas, was in der Schweiz fast undenkbar ist. Kurz vor Paris erwischte ich dann doch noch die falsche Abzweigung und fand mich auf der grossen Autobahn wieder. So schnell ich auf dieser war, war ich auch wieder runter. Und schliesslich, um 4 Uhr morgens, stand ich müde, aber überglücklich vor dem Gare du Lyon. Doch die grösste Herausforderung wartete noch auf mich Die Heimreise mit dem Zug erwies sich als wahre Geduldsprobe. Die SBB-App versprach Züge mit Velomitnahme, aber vor Ort wollte niemand etwas davon wissen. Die Frau am Schalter fand nur einen Zug mit Velomitnahme, welchen mich um 17 Uhr in sechs Stunden bis Strassburg gebracht hätte…. Doch irgendwie bekam ich es dann doch noch hin. Mit Abfallsäcken, Klebeband und der Hilfe einer unglaublich netten Bahnangestellten wurde mein Velo dann doch noch „französisch bahnkompatibel“ gemacht. Eine Tour, die Hunger auf mehr macht :-)
Lange habe ich auf den perfekten Tag gewartet – und dann war er endlich da. Kurz nach Mitternacht startete ich mein Abenteuer von Lützelflüh aus. Auf dem Rennrad, mit einem kleinen Trailrunning-Rucksack, ein Paar Laufschuhe und minimaler Verpflegung, machte ich mich auf den Weg in Richtung Lenk. Die rund 100 Kilometer lagen vor mir, doch die Fahrt verging wie im Schlaf. Es sind genau diese Bedingungen, die ich liebe – allein auf den Strassen, die klare Nacht um mich herum. Die Ruhe, Einsamkeit und ab und zu ein Fuchs, der die Strasse querte, waren meine einzigen Begleiter. Auf der gesamten Strecke in die Lenk begegneten mir nur drei Fahrzeuge. An den Simmenfällen angekommen, wechselte ich die Rennrad- gegen meine Laufschuhe. Vor mir lagen 2.200 Höhenmeter hinauf zum Wildstrubel. Es war ein Traumtag. Auch hier, fernab des Alltags und des Trubels, begegnete ich keiner Menschenseele. Nach zwei Stunden Aufstieg durfte ich eine traumhafte Aussicht über die umliegende Bergwelt geniessen. Der Abstieg verlief zügig, unten angekommen wurden die Schuhe wieder gewechselt, es standen noch 60 km an bis Spiez zu meinem Arbeitsplatz an. Nach 8h32’ erreichte ich müde, aber erfüllt Spiez. Für mich gibt’s kaum einen besseren Start in den Arbeitsalltag.
Nach monatelanger Vorfreude war es endlich so weit: Nur mit dem Allernötigsten bepackt, fuhr ich los – vom Tessin Richtung Sizilien. Diese sechstägige Reise versprach alles, was ich am Fahrradfahren so liebe: die Freiheit einfach loszufahren und das Privileg mir bisher unbekannte Gegenden kennenlernen zu dürfen. Nach einem kräftigen Frühstück hiess es täglich Radfahren bis mindestens sechs Uhr abends, unterbrochen von ein, zwei Boxenstops in Einkaufszentren. Abends buchte ich via App eine Unterkunft für die Nacht, immer mit einer Überraschung, wohin es mich als Nächstes verschlagen würde. Diese Spontanität und die intensiven Eindrücke geben mir viel Energie. Die Route hatte alles zu bieten: abenteuerliche Kleinststrassen über verlassene Pässe, laut Tourismusführer Kalabrien teilweise Mafia Gebiete, die nicht unbedingt befahren werden sollten…. schmale Wanderpfade (ein Held, wer dies geplant hat…) und je südlicher je mehr Begegnungen mit Hunden, die selten kuscheln sondern lieber jagen wollten. Trotz meinen inexistenten Italienisch Kenntnissen, ausser ein paar Fluchwörtern und dem Satz: «Sei la donna più bella del mondo» (was sich bei der Frage nach Ersatzmaterial in einem Veloshop natürlich als extrem hilfreich erweist) zeigten die Italiener immer sehr grosse Gastfreundschaft und fragten mir Löcher in den Bauch, welche ich mit Händen und Füssen zu beantworten versuchte. Nach sechs Tagen und 1.500 Kilometern hatte ich mein Ziel erreicht: die Fähre nach Sizilien in Villa San Giovanni. Meine Etappenorte waren: Parma, Pesaro, Ortona, Melfi, Diamante und schliesslich Villa San Giovanni. Und so schnell, wie ich angekommen war, kehrte ich auch wieder zurück – per Nachtzug, der mich in 18 Stunden nach Hause brachte.
Für aufregende Radtouren mit einem Hauch von Abenteuer sprudeln mir ständig kreative Ideen. Vor wenigen Tagen hatte ich den wieder einmal einen tollen Einfall: Das traumhafte Wetter musste ausgenutzt werden, und ich wollte unbedingt eine Tour ans Meer unternehmen. Am Donnerstagnachmittag, ich machte etwas früher Feierabend, startete ich von meinem Arbeitsplatz in Steffisburg. Die Route führte mich dem Thuner- und Brienzersee entlang, bevor ich über den Grimselpass ins malerische Wallis eintauchte. Im Goms hielt ich kurz an, um mir ein paar Bananen zu kaufen. Dann ging es weiter über den Simplonpass in Richtung Italien. Mit nur einer Leuchtweste ausgestattet fror ich bei 5 Grad auf dem Pass, und die rasante Abfahrt nach Domodossola liess mich kaum wärmer werden. Es war bereits stockdunkel, als ich in Domodossola eintraf. Glücklicherweise entdeckte ich noch einen offenen Laden. Der Früchtehändler hatte nur Grosspackungen, also entschied ich mich für ein ganzes Kilo Datteln, eine 1,5-Liter-Wasserflasche und ein 0,5-Liter Monster Energy. Damit war ich gerüstet für die verbleibenden 300 Kilometer bis Genua – in Italien gibt es nachts selten offene Geschäfte. Der Rest der Strecke bis Genua lässt sich schnell erzählen: eine traumhafte Fahrt durch die Nacht, oft ganz allein, nur der Mond begleitete mich und beleuchtete meinen Weg. Über Vercelli führte mein Weg nach Alessandria und dann über den berühmten Mailand-San-Remo-Pass, den Pass Del Turchino. Als ich den Tunnel durchquerte, sah ich endlich das glitzernde Meer am Horizont – ein unbeschreibliches Gefühl, als ich kurz darauf am Strand ankam und meine Hände ins erfrischende Wasser tauchen durfte. Um 7:15 Uhr brachte mich dann der nächste Zug bereits wieder zurück nach Hause, genug Zeit, um schon viele neue Gedanken zu schmieden….
Ich hatte vier Tage Zeit für eine Radtour und hegte schon lange den Wunsch, nach Spanien zu fahren. Am Donnerstagmorgen machte ich mich voller Vorfreude von Genf aus auf den Weg in Richtung Süden, auch wenn der Himmel an diesem Tag fast ununterbrochen seine Schleusen öffnete. So startete ich im strömenden Regen und kam nach 270 Kilometer in Montélimar an – natürlich immer noch im Regen. Doch der nächste Tag sollte mir das Gegenteil bieten. Über Orange, Nîmes und Montpellier fuhr ich bis nach Narbonne, einer charmanten Kleinstadt in Frankreich. Mein ständiger Begleiter war der Wind, der mir leider den ganzen Tag über ins Gesicht blies. Auch am dritten Tag kämpfte ich wieder gegen den Wind, doch ich genoss jede Minute und rollte mit einem breiten Lächeln in Barcelona ein. Den Abend liess ich bei einem köstlichen Essen in der Stadt ausklingen. Die Heimfahrt mit dem Zug stellte sich als grösste Herausforderung der gesamten Tour heraus. Internationale Bahntickets kann man nur online kaufen, und ohne Datenpaket musste ich zuerst ein WLAN finden. Nach einigen Anläufen gelang es mir schliesslich, das Ticket zu buchen. Doch das Rad musste noch auseinandergeschraubt und verpackt werden – eine knifflige Aufgabe, wenn alle Geschäfte geschlossen sind und mein Spanisch nicht einmal reicht, um ein Bier zu bestellen Kurz vor Abfahrt des Zuges schaffte ich es schliesslich, doch alles TGV korrekt zu verpacken. Elf Stunden später war ich wieder zu Hause und hatte definitiv eine Menge spannender Geschichten zu erzählen.
Es ist mein absolutes Lieblingsrennen und meine Vorfreude auf diesen Tag riesig, obwohl die über 11'500 Treppentritte und knapp 1700 Hm ziemlich schmerz- und nahrhaft sein können. Nach zwei zweiten Plätzen war mein Ziel heuer als erster auf der Plattform anzukommen, doch hatten natürlich viele andere starke Läufer das gleiche Ziel. Alle 20 Sekunden wurden vier Läufer gleichzeitig auf die Treppe geschickt. Nach 70 Frauen durfte ich gleichzeitig mit dem ehemaligen Sieger Lukas Von Känel und Gleitschirmass Chrigel Maurer in der zweiten Männergruppe starten. Direkt hinter uns machten sich weitere Favoriten wie Streckenrekordhalter Emanuel Vaudan und Marco Wildhaber auf unsere Verfolgung. Das Überholen der vor uns gestarteten Frauen ging auf der engen Treppen meistens ohne Probleme, Lukas wechselte schon bald in den Kanal zwischen Bahn und Treppe, ob sein Name von dort kommt… ;-) Spass beiseite, er zog ein Tempo an, welches für mich zu schnell war und so musste ich ihn ziehen lassen. Ich versuchte mein Tempo zu gehen, immer schön zwei Tritte auf einmal und nie zurückschauen. Schlussendlich konnte ich Emanuel Vaudan sehr knapp (3/10 Sekunden…) auf Distanz halten (Distanz ist hier wohl der falsche Ausdruck) und als Zweiter einlaufen. Ich war ziemlich fertig oben, aber genau so muss es sein. Gerne hätte ich dieses Rennen gewonnen, nun durfte ich mich über den 3. zweiten Rang freuen. Lukas zeigte ein superstarkes Rennen und gewann verdient in einer Zeit von 59.30 Minuten, herzliche Gratulation. Nach dem Rennen genoss ich mit meiner Familie noch eine gemütliche Zeit auf dem Niesen. Ein grosses Merci an alle Zuschauer, Unterstützer und der gesamten Niesenlaufcrew!
Nach meinem Vorjahressieg war meine Motivation natürlich riesig auch dieses Jahr wieder um den Sieg mitreden zu wollen. Ich musste oder durfte mit der Nummer 1 starten, war also der Gejagte. Direkt hinter mir wurde Roby Delorenzi ins Rennen geschickt, welcher bereits Skyrunning Weltmeister wurde. Punkt 10 Uhr durfte ich endlich auf die 4300 Stufen umfassende Treppe. Die ersten 15 Minuten liefen genial, ich konnte mit 2 oder sogar 3 Stufenschritte richtig Tempo machen. In den bis zu 90% steilen Abschnitten bekam ich plötzlich Mühe. Die letzten 10 Minuten waren dann wirklich hart, irgendwie drückte ich die Stufen noch durch. Mit 26:58 war ich etwas langsamer als im vergangenen Jahr, darüber war ich im ersten Moment sehr enttäuscht. Diese legte sich dann aber wieder, reichte mir diese Zeit doch zum Sieg vor dem Marokkaner Elazzaoui Elhousine und Steven Bada. Ein ganz grosses Dankeschön an Aaron Rezzonico und seinem Team für diesen top organisierten Anlass! Nach dem Rennen genossen wir den Nachmittag mit einer Rennradfahrt auf den für den Autoverkehr noch geschlossenen Nufenenpass bevor wir den Abend mit Risotto, Grill, Tessiner Rotwein und tollen Gesprächen ausklingen liessen.
Bereits am Freitag reiste ich mit dem Zug nach Brescia, um von da mit dem Rennrad die restliche Strecke bis Marone zu fahren. Leider stieg mein Garmin 800 an diesem Morgen nach fast 6 Jahren treuer Begleitung aus. Dieser Umstand sollte noch schmerzhaft werden, stellte sich das Finden des Weges nach Marone als anfänglich ziemlich nervenaufreibend heraus. Immer wieder landete ich auf Autobahnauffahrten. Da nützten auch die gutgemeinten Tipps der Einheimischen meistens wenig. Aber irgendwann erreichte ich dann doch Marone, ein kleines charmantes Dörfchen am Iseosee, welcher wirklich eine Reise wert ist. Den Samstag genoss ich dann ausgiebig auf dem Rad entlang dem Iseosee und einigen kleinen seitlichen Bergtälern hoch. Es ist eindrücklich zu sehen, wie steil die Bergflanken direkt vom Wasser aus aufsteigen. Der Sonntagmorgen zeigte sich von seiner schönsten Seite. Bereits am frühen Morgen zeigte das Thermometer sommerliche Temperaturen und ich war froh, als wir endlich losgeschickt wurden, wobei die ersten 1.5 km flach und neutralisiert waren. Danach gab es nur noch eine Richtung, steil nach oben. Während der erste Teil noch rennbar und immer wieder mit kleinen «Abstiegen» durchsetzt war, bot Teil zwei etliche Kraxeleien über Fels. Dieser Teil lag mir auch deutlich besser und so konnte ich gegen Schluss noch einige Positionen gutmachen. Nach 47 Minuten erreichte ich den Gipfel als 18. Ganz zufrieden war ich nicht, wäre gerne etwas schneller gewesen, aber die traumhafte Aussicht liess mich dies schnell vergessen. Herzliche Gratulation den Erstplatzierten Davide Magnini, Patrick Fachini, Pascal Egli und ein Grazie Mille an die unglaublichen Zuschauer entlang der Strecke, die uns Läufer regelrecht raufgeschrien haben. Nach dem Runterrennen schnappte ich wieder das Rennrad und genoss bis Bergamo die Frühlingssommerhitze inkl. starkem Gegenwind, bevor mich der Zug wieder nach Hause brachte.
Auf dieses Rennen freute ich mich schon lange. 1 km lang, 500 Hm und über 2700 Treppentritte. Etwas genau nach meinem Geschmack, richtig knackig steil. Die Teilnehmerzahl war auf 400 limitiert und ich durfte als 187er starten, in Mitten des Hobbyfeldes. Im 30 Sekunden Intervall wurde gestartet. Die flacheren Abschnitte gingen gut im Dreistufenschritt, in den ganz steilen Abschnitten wechselte ich in den 2er Rhythmus. Schon bald überholte ich die vor mir Gestarteten, was sich teilweise als ziemlich schwierig herausstellte und das eine oder andere Mal noch etwas Ellbogeneinsatz benötigte. ;-) Nach genau 15:04 Minuten schlug ich oben an. Eine Zeit, die bis zum Start der eingeladenen Eliteläufer Bestand hielt. Am Schluss schlugen mich noch vier Läufer. Mit meinem 5. Rang, bei diesem sehr stark besetzten Lauf, bin ich aber sehr zufrieden. Herzlichen Glückwunsch den Erstplatzierten Hannes Perkmann, Alberto Vender, Emanuele Manzi und Jakob Mayer.
Während letztes Jahr das Rennen wegen dem Guggiföhn stark gekürzt werden musste, durften wir heute die ganze Lauberhornstrecke bei traumhaften Bedingungen bezwingen. Beat Feuz
benötigte für die 4.5 km und knapp 1100 Hm 2.5 Minuten, ich brauchte als 5. etwas über 40 Minuten…
;-).
Fazit: Ein sehr gelungener Anlass, der viel Spass machte, auch wenn ich mir im Vorfeld die Strecke deutlich steiler vorstellte und überrascht war, dass es teilweise sogar abwärts
ging.
Herzliche Gratulation an die Podiumsläufer Jonathan Schmid,
Cédric Lehmann und Patrick Feuz!
Nach einer fünfwöchigen Trainingspause nahm ich Ende Dezember das Training wieder auf. Da passte das Rennen auf den Chasseral perfekt in den Trainingsaufbau. Da sich meine Skitourenerfahrung auf keine handvoll Touren beschränkt, blieben mir für dieses Rennen nur die Schneeschuhe übrig (Laufschuhe waren nicht erlaubt). Von Nods aus führte die Strecke mehr oder weniger direkt auf den Gipfel des Chasserals über etwas mehr als 3 km und 600 Hm. Direkt nach dem Startschuss gings richtig los, den allerbesten Skitourenrennläufer kam ich nicht sehr lange nach, zudem gestaltete sich das Rennen mit Schneeschuhen als tückisch. Immer wieder verhedderte ich mich mit den breiten Schuhen. Bei den Schneeschuhen reichte es zum Sieg. Was mich aber viel mehr freute, war die super Stimmung entlang der ganzen Strecke und dies trotz Eiseskälte und Schneesturm. Allen Zuschauern und dem OK ein grosses Merci!
In Fully (VS) fand der Final der Vertical Worldserie statt. 1000 Hm auf nur 1.9 Kilometer sollten Oberschenkel, Waden und Lunge richtig zum Kochen bringen. Die Strecke führte über die 1912 errichtete Standsteilbahn, welche für den Bau des Stausee Lac de Fully errichtet und 1983 stillgelegt wurde. 700 durften an den Start, die Plätze waren anscheinend innerhalb von 2 Stunden weg. Im 20 Sekunden Rhythmus wurden die Läufer auf die Strecke geschickt, als 18. Letzter durfte ich endlich losrennen. Die ersten 200 Meter waren rennbar, danach wurde es immer steiler und lauter. Unglaublich diese Zuschauermengen, sie schrien dich regelrecht ins Ziel, dazu explodierten immer wieder Knallkörper. Einfach sehr geil. Schlussendlich reichte meine Leistung zu Rang 20. Nicht schlecht, aber auch nicht berauschend. Herzliche Gratulation an Philipp Götsch zu seiner neuen Weltkrekordfabelzeit! Mit diesem Rennen geht meine erste Saison als „Vertikalläufer“ zu Ende. Eine Sportart, die ich als Reha für mich entdeckte und in welcher ich unglaublich viel Freude und Spass gefunden habe. Herzlichen Dank an alle, die mich dabei unterstützt haben!
Die Strecke führte etwas ausserhalb von Rances (Waadt) auf den Mont Suchet (1600 m.ü.M.), welches damit die fünfthöchste Juraerhebung ist. Alle 30 Sekunden wurden die Teilnehmer auf die Strecke geschickt. Nach 35.35 Minuten konnte ich bei der Gipfelpyramide anschlagen, was sich als Siegerzeit erweisen sollte. Danach genossen wir die traumhafte Aussicht über das gesamte Alpenpanorama inkl. Mont Blanc und das wunderbare Herbstwetter. Vor der Siegerehrung stärkten wir uns mit einem leckeren Fondue, welches vom Veranstalter gestellt wurde. Kurzum ein herrliches und top organisiertes Rennen, vielen Dank an alle! Herzliche Gratulation zum 2. Platz an Philipp Gerber, welcher gefühlsmässig wohl eher hinaufgeflogen als -gelaufen ist... ;-)
Von Claro (220 m.ü.M) auf den Pizzo Claro (knapp 2800 m.ü.M) sind über 2500 Höhenmeter auf 9.2 Kilometer und versprachen damit jede Menge Spass. Die ersten flachen Kilometer lagen mir nicht sonderlich und so lag ich nach einer halben Rennstunde nur auf 12. Rang. Danach konnte ich in den steilen Anstiegen innert kurzer Zeit bis wenigen Meter hinter Rang 5 vorlaufen. Ja und dann war ich wohl eine Sekunde ziemlich unkonzentriert und bog falsch ab (beim Run...tergehen staunte ich selber wie dies an dieser Stelle überhaupt möglich ist :-)). Den Fehler bemerkte ich dann aber bald einmal und ich war froh, als ich den Weg zurück auf die Strecke fand, zeitlich verlor ich vielleicht knapp 2 Minuten. Von da an fand ich den Weg bis auf den Gipfel problemlos und erreichte das Ziel als 6. Ich hatte heute sicher einiges mehr erwartet, dafür entschädigte ein unglaublich tolles Panorama und ich konnte das ganze Rennen einfach geniessen. Ein herzliches Dankeschön möchte ich an OK Chef Stefano Dell'Era und seinem ganzen Team aussprechen. Überall an der Strecke begeisterte Zuschauer und super Verpflegungsposten. Ich erlebte wohl noch nie ein solches Rennen, beim Runtergehen wurde an den Verpflegungsposten bereits Polenta gekocht, dazu Tessiner Spezialitäten wie Käse, Salami und natürlich Rotwein serviert. Diese Herzlichkeit war unglaublich schön! Gratulation an die Sieger Roby Delo, Stefan Knopf Cristian Minoggio. Neu steht der Rekord bei knapp unter 1.37!
Nach dem Rennen in Italien war dies mein zweiter Start bei der Weltcup Serie. Auf 7.7 km gab es 2000 Hm zu überwinden bis zum Ziel auf dem Illhorn. Bei traumhaftem Wetter war das Rennen ein wahrer Leckerbissen, obwohl ich am Anfang ziemlich hart beissen musste. Ich liebe sehr sehr steile Anstiege, sobald die Strecken flacher sind und ich ins Lauftempo wechseln muss, gefällts mir jeweils weniger. Deshalb waren die ersten 2/3 der Strecke nicht so nach meinem Geschmack, der letzte Teil war dann, mit dem direkten steilen Weg über die Skipiste, genau nach meinem Gusto. So konnte ich auf den letzten 500 Hm noch 8 Ränge gut machen und schlussendlich als 5. nach 1.20 min ins Ziel einlaufen. Dieser 5. Rang bedeutete zusätzlich noch Rang 2 in der Gesamtserie des K2 European Cup 2017. Herzliche Gratulation an die Sieger Martin Anthamatten, Jonathan Schmid und William Bon Mardion.
Von Susa (It) auf den Monte Rocciamelone, dies bedeutet von 480 auf 3540 m.ü.M. 3000 Höhenmeter verteilt auf weniger als 10 Kilometer, dieses Rennen des Vertical Weltcups war schon lange sehr dick in meinem Kalender markiert. Der Start sollte mir dann aber einen dicken Strich durch meine Rechnung machen. Es galt vor dem offiziellen Start zwei flache Kilometer durch die Stadt zu absolvieren. Gegen die vielen starken Läufer hatte ich in der Fläche nicht viel zu bestellen, zusätzlich verlor ich dabei noch meine Trinkflasche und musste eine Kehrtwende machen. So kam ich wohl nur knapp im ersten Drittel von den knapp 500 Läufern in den sehr schmalen Aufstieg. Ich versuchte mein Möglichstes um einen Läufer um den anderen zu überholen, aber dies war in den engen Trails sehr schwierig. Ich gab mein Bestes, trotzdem konnte ich an diesem Tag nicht meine gewünschte und erhoffte Leistung erbringen. Schlussendlich erreichte ich das Ziel auf über 3500 m.ü.M. als 23. Die Enttäuschung über meine Leistung legte sich rasch, war die Aussicht einfach nur atemberaubend. Grossartiger Sieger wurde Martin Anthamatten. Herzliche Gratulation!
Das Rennen in den französischen Alpen führte über knapp 8 Km von 1200 auf über 3200 Meter über Meer und gehört zur europäischen K2 Serie. Waren die ersten 500 Meter noch eher flach, wechselte es danach auf die Skipiste, die Richtung Aiguille Rouge führte. Ich hielt mich am Anfang etwas zurück, da ich von der Distanz und Höhenlage doch ein wenig Respekt hatte, bisher war ich erst zwei Mal über 3200 Meter über Meer. Nach der Hälfte konnte ich mich auf Rang vier vorarbeiten und die beiden 2. und 3. Platzierten waren nur noch wenig vor mir. Die letzten 400 Hm hatten es dann aber in sich. Über vereiste Blockfelder und den Gletscher forderte einiges an Trittsicherheit. Da konnte ich nur staunen, wie die anderen diesen technisch anspruchsvollen Teil meisterten. Durch Bergführer waren diese Passagen super gesichert. Als dann aber direkt bei uns noch ein Steinschlag niederging, war ihre Lockerheit auch vorüber. Glücklicherweise kam niemand zu Schaden. Schlussendlich erreichte ich das Ziel als 5.
Auf 15 Grossskisprungschanzen führt Red Bull jährlich diese Rennserie durch. Das erste Mal wurde nun alles zu einer Weltmeisterschaft vereint. Diese fand in Titisee-Neustadt im Schwarzwald statt und bot, wie von Red Bull nicht anders erwartet, sehr viel Spektakel, z.B. mit dem aktuellen Airrace Weltmeister, welcher eine unglaubliche Flugshow zeigte, die für Leute mit Flugangst wohl nur wenig geeignet war. 1500 Startplätze gab es, diese waren anscheinend im Nu weg. Darin waren viele Welt- und Europameister aus den Disziplinen Berg-, Vertical- und Treppenlauf am Start. Für Action war also gesorgt. Meinen Startplatz erhielt ich auch nur Dank einer Einladung von Red Bull vor wenigen Tagen. Über Vorlauf und Halbfinal musste man sich zuerst für den Final der besten 70 qualifizieren. Dies gelang mir ziemlich einfach. Im Final galt für mich nur der totale Angriff. Nach den ersten 80 Metern, die steil bergab gingen, lag ich wohl nur in den Top 30. Dann konnte ich mich bis Rang 4 vorarbeiten, ehe ich auf den letzten paar Metern noch einige Probleme mit Ausrutschen hatte und mich mit letzter Kraft als 7. Ins Ziel warf. in diesem Feld eine ordentliche Leistung. Selten brannten meine Oberschenkel dermassen wie auf diesen 400 Metern. Es braucht also keine 30 Stunden, es reichen auch 3’50’’. Kurz um, ein super toller Event!
Das 1000er Stägli in Aarburg ist ein richtiger Magnet für Jung und Alt. Auf den 1150 Treppenstufen kann es an schönen Tagen zu richtigen Völkerwanderungen kommen. Auf der gesperrten Strecke sollte dies im Rennen kein Problem werden. 1150 Tritte und 250 Hm versprachen eine kurze, dafür umso intensiver Angelegenheit. Es ging wirklich schnell, kaum war ich unten aus dem Startbereich draussen hatte ich das Gefühl auch schon oben zu sein. Mit der Zeit war ich zufrieden, stoppte sie doch nach 6:37, was neben dem Sieg auch neuer Streckenrekord bedeutete. Das Podest komplettierten der ehemalige Inlineskating Profi Nicolas Iten und Marius Müller, herzliche Gratulation an die beiden.
Ein ganz grosses Dankeschön möchte ich an dieser Stelle an das Team um Michael Adamer aussprechen, welches mit viel Herzblut und Engagement einen super Anlass auf die Beine gestellt hat.
Die Vorfreude auf dieses Rennen war riesig und bereits seit mehreren Tagen war ich richtig kribbelig. Mit über 11'500 Tritten ist es die längste Treppe der Welt. Knappe 1700 Hm gilts zwischen Mülenen und dem Niesengipfel zu absolvieren. Die Startliste beinhaltete viele sehr starke Bergläufer, unter anderem mit Jonathan Schmid den neuen Berglaufschweizermeister und mit Lukas Von Känel ein Sieger der letzten Jahre. Alle 20 Sekunden wurden drei Läufer gleichzeitig auf die Treppe geschickt. Ich durfte mit der Nummer 58 losrennen, 40 Sekunden vor Jonathan und 2 Minuten vor Lukas. Bald einmal hatte ich alle vor mir Gestarteten überholt und war alleine unterwegs. Es war nicht einfach ein Tempo zu wählen, welches ohne Probleme durchgezogen werden kann und wie die zeitlichen Abstände zu den Mitstreitern war, wusste ich nicht. Ein Blick nach hinten und man verliert den Tritt, zudem ist das Einschätzen des Vorsprungs auf der Treppe sehr schwierig. Jedenfalls fühlte ich mich super und kam gut vorwärts. Im Ziel erzählte mir Jonathan, dass ich ihm bis zur Mittelstation nach 1000 Hm 50 Sekunden abnahm und auf Siegeskurs war. Im oberen Abschnitt sollte ich dann einige Probleme bekommen, er konnte dafür richtig aufdrehen. Schlussendlich erreichte ich das Ziel nach 1h und 1 Minuten als Zweiter. Gratulation an Sieger Jonathan Schmid und Lukas Von Känel zu seinem dritten Rang. Ebenfalls ein grosses Merci ans ganze Organisationsteam vom Niesen für diesen tollen Anlass.
Stairways to heaven (Treppenlauf Piotta - Ritomsee)
Mit einer super Truppe gings am Freitagabend ins Tessin. Am Samstagmorgen stand der Treppenlauf von Piotta rauf an den Ritomsee auf dem
Programm. Dabei gab es auf 1.3 km 800 Hm zu überwinden bei einer maximalen Steigung von 89%! Als 11. wurde ich auf die 4300 Treppenstufen geschickt. Nach 26.07 Minuten war ich oben, was Sieg und
neuer Streckenrekord bedeutete. Da die Leistung im Rennen meistens schwer einzuschätzen ist, war die Überraschung und Freude darüber umso grösser.
Das restliche Wochenende genossen wir mit schönen Wanderungen im Tessin. Vielen Dank an alle für die super Zeit!
Im Wallis stand ich am Start meines ersten Vertical Rennens. Zwischen Réchy und Vercorin gab es auf knapp 4 km 1000 Hm zu überwinden. Mir liefs hervorragend, nach ca. 10 Minuten übernahm ich das Tempodiktat, dabei schrumpfte die Spitzengruppe immer mehr zusammen bis nur noch Lukas Von Känel übrig blieb. Ich versuchte einige Tempowechsel, um ihn distanzieren zu können. Schlussendlich hatte er die grösseren Reserven und gewann das Rennen in 37' 50'' vor mir. Mit meinem zweiten Platz beim ersten Rennen bin ich zufrieden. Herzliche Gratulation an Lukas!
Saisonbericht 2016
Nach einem super Start bremste bremste mich leider eine langwierige Verletzung aus.
Im Saisonbericht findest du alles in kurzer Form zusammengefasst.
Viel Spass beim Lesen!
Ich stellte mir diese Saison anders vor, vor allem nach dem 2. Rang beim sehr gut besetzten Race Across Italy war ich erst recht hungrig auf das Race Across The Alps und die Tortour. Leider musste ich wenige Tage nach dem RAI einen herben Dämpfer einstecken. Es begann mit sehr starken Wadenschmerzen, danach folgten Lähmungen im linken Unterschenkel. Ich dachte zuerst nur an leichte Nachwehen vom RAI, leider war ich damit etwas gar optimistisch. Es sollte sich als verletzter Nerv rausstellen. Ich hoffte täglich beim Aufstehen, dass die Ausfallerscheinungen über Nacht weg seien. Heute, über 3 Monate nach dem Vorfall, ist zum Beispiel der Zehenstand noch immer nicht möglich, ich kann die Wadenmuskeln links nicht wirklich ansteuern. Es ist ein komisches Gefühl, man steht auf dem Bein und versucht auf die Zehen zu stehen, aber die Muskeln folgen dir einfach nicht. Ich versuchte mein Möglichstes, dass immerhin die Tortour, mein ganz grosses Ziel, noch möglich würde. Ehrlichweise musste ich mir selber zugestehen, dass dies mit gelähmten Wadenmuskeln ein Ding der Unmöglichkeit ist. Dieser Entscheid fiel mir alles andere als leicht und die Enttäuschung ist riesig, schliesslich war das Schweizermeistertrikot mein grosses Ziel. Es gehört aber auch zum (Sportler)leben, dass es neben Erfolgen auch Momente gibt, die nicht nach Wunsch laufen. Dies gilt es zu akzeptieren und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen, schliesslich ergeben sich gerade aus solchen Situationen auch Möglichkeiten, die sonst an mir vorbeigezogen wären.
DIE IDEE. Die TORTOUR ist das erste mehrtägige Non-Stop-Radrennen der Schweiz. Die TORTOUR kombiniert die besten Ideen aus allen bestehenden Langdistanzrennen. Damit ist das Rennen attraktiv für Leistungssportler, Breitensportler sowieTeamsportler und Firmen. Das Rennen läuft während Tag und Nacht – eine grosse Herausforderung für Fahrer UND Betreuer.
Das Rennen startet in Schaffhausen und führt über rund 1‘000 km und 14‘500 Höhenmeter rund um die Schweiz wieder zurück in die Munotstadt. Die Einzelfahrer und Teams benötigen für diese Strecke zwischen 32 - 48 Stunden.
switzerland.tortour.com
Das Team Goldwurst-Power/Vitaliscenter und ich freuen uns, Euch das neue Trikot zu präsentieren. Die Farbe weiss verspricht bei Wärme und Sonne eine "optimierte" Kühlung! Nach der Tortour wird das Dress in einer grösseren Auflage produziert und käuflich zu erwerben sein.